Bei den Naturvölkern wird der Glaube an eine „Mutter Natur“ auch „Gaia“ oder „Magna Mater“, eine Art Muttergöttin, gepflegt. Hierbei handelt es sich wohl um die Vorstellung eines die gesamte Natur umfassenden Geistwesens, die jedoch die Existenz „kleiner Geister“ nicht ausschließt.
Ein Naturgeist ist weder ein menschliches noch tierisches, aber auch nicht notwendig unkörperliches Wesen, welches in Verbindung mit einem natürlichen Zusammenhang (Pflanze, Fluss, bestimmter Ort etc.) steht. Bekannt sind Naturgeister in der Mythologie und alten Überlieferungen. Bei Orten spricht man vom Genius Loci.
Im Gegensatz zu den Hausgeistern, welche in Gebäuden leben, werden Naturgeister eher als menschenscheu, gleichwohl aber in ihrer äußeren Erscheinung oder ihrem Verhalten als menschenähnlich beschrieben. Der Rang einer Gottheit wird Naturgeistern im allgemeinen nicht beigemessen.
Zu unterscheiden sind die Naturgeister von den Totengeistern wie zum Beispiel Geister und Gespenster.
Ein naturwissenschaftlicher Beweis für ihre Existenz ist bisher nicht nachgewiesen oder bekannt.
Eine systematische oder gar abschließende Einteilung der Naturgeister scheitert an ihrer puren Vielfalt, die an diejenige der Natur anknüpft, an der sich menschliche Vorstellungskraft entzündet. Die Vorstellung von Naturgeistern ist im Übrigen an regional oder lokal unterschiedliche Traditionen und Entwicklungen gebunden, so dass eine einheitliche Sichtweise ausscheidet.