Ende des 19. Jahrhunderts beschließt der schottische Adlige Osgood McKenzie, im Winde gepeitschten Nordwesten der Highlands eine Oase für exotische Pflanzen zu erschaffen. Lock you ist ein Meeres Arm, an dem sich dank des Golfstroms zahlreiche Pflanzen aus Chile, Nepal und Südafrika heimisch fühlen. Diese 25 Hektar Gemüsegarten, Wald und Park sind eine absolute Ausnahme auf diesem Breitengrad knapp unterhalb Süd Grönlands. Dieser Ort liegt auf demselben Breitengrad wie Moskau. Doch die Temperaturen sind ganz anders.
Inverewe liegt sehr weit nördlich und normalerweise müssten extrem kalte Klima Verhältnisse herrschen. Das besondere ist, obwohl er sich auf 57 grad nördlicher Breite befinden, der Einfluss des Golfstroms, der aus der Karibik hier ankommt, hält Frost und Schnee fern. So können dort Pflanzen gezüchtet werden, die hier eigentlich nicht wachsen würden. Problematisch ist nur der Wind. Der Garten wird aber durch einen Windschutz Gürtel natürlich geschützt. Ohne diesen Gürtel könnte man das Wachstumspotenzial der Pflanzen gar nicht ausschöpfen. Der Gürtel bildet den ersten Schutzwall. Den Windschutz Gürtel erahnt man direkt hinter dem Garten. Er erstreckt sich über die ganze Bucht und schützt den gesamten Park.
Von dem höchsten Aussichtspunkt, kann man die tatsächlichen Ausmaße dieses Schutzgürtels sehen. Angelegt hat in Osgood McKenzie gleich von Anfang an. Man sollte nicht vergessen, dass hier nur nackter Fels stand. Als erstes musste Osgood diesen Gürtel pflanzen, um den Garten zu schützen. Dazu verwendete er schottische Kiefern, schwarze Kiefern und korsische Kiefern. Er schrieb auch, er hätte Eichen und Buchen gepflanzt, aber von ihnen ist heute nichts mehr übrig. Denn die Bäume, die man heute sieht, sind die original Bäume. Die schottischen Kiefern stammen aus altem einheimischem Saatgut von Lock Mary. Auf den Inseln im See stehen sozusagen die Urwälder Schottlands. Man hat also schon ganz früh damit begonnen, einheimische Pflanzen für ein besseres Wachstum zu nutzen.
Von dem höchsten Aussichtspunkt, kann man die tatsächlichen Ausmaße dieses Schutzgürtels sehen. Angelegt hat in Osgood McKenzie gleich von Anfang an. Man sollte nicht vergessen, dass hier nur nackter Fels stand. Als erstes musste Osgood diesen Gürtel pflanzen, um den Garten zu schützen. Dazu verwendete er schottische Kiefern, schwarze Kiefern und korsische Kiefern. Er schrieb auch, er hätte Eichen und Buchen gepflanzt, aber von ihnen ist heute nichts mehr übrig. Denn die Bäume, die man heute sieht, sind die original Bäume. Die schottischen Kiefern stammen aus altem einheimischem Saatgut von Lock Mary. Auf den Inseln im See stehen sozusagen die Urwälder Schottlands. Man hat also schon ganz früh damit begonnen, einheimische Pflanzen für ein besseres Wachstum zu nutzen.
Der Park ist heftigen Stürmen ausgesetzt, manchmal auch kalten Winden. Der Windschutzgürtel schützt das gesamte Gelände, zunächst die Gehölz Bepflanzung, den Woodland Garten. Und dann den Gemüsegarten, der durch eine halbkreisförmige Stützmauer vor Wind und Hochwasser geschützt ist. Der Waldgarden ist von einem meterhohen Wall umgeben. Dieser Terrassierte Gemüsegarten wurde als erstes angelegt.
Manchen Menschen bekommt es gut, an einem solchen Ort zu leben an, wenn man aus dieser Gegend das Beste macht. Wenn man so oft wie möglich draußen in der Natur ist und genießt, was man hat, statt auf das zu schielen, was einem fehlt, dann ist es perfekt.
Diese Magie verdanken wir dem Schöpfer des Gartens, Osgood McKenzie, dessen Anwesen eine Riviera des Nordens werden sollte. Die Historikerin und Heiland Bewohnerin Pauline Butler ist von Inverewe ebenso fasziniert wie von seinem ehrgeizigen Schöpfer. Dies ist der bekannteste Teil des Gartens, der Waldgarden. Gleichzeitig ist er auch einer der ersten Bereiche, die von McKenzie angelegt worden sind.
Osgood kam 1863 hierher. Seine Mutter kaufte ihm das Grundstück vor allem für die Jagd und zum Fischen. Doch er beschloss, sein Haus genau hier zu bauen. Am windigsten und verlassenen Ort seines Grundstücks. Das ist doch unglaublich. Man kann sich kaum vorstellen, wie dieser Ort in den 1860ern aussah. Es gab hier keine Bäume, nur karge Moor Landschaft. Und als Osgood beschloss, ein Haus zu bauen. Musste er sich überlegen, wovon er sich ernähren wollte. Deshalb ließ er ganze Schiffe voller Mutterboden heran karren. Außerdem ließ er diese riesigen Mauern aus toridonischem Sandstein bauen. Den gleichen Stein findet man auf diesen Hügeln, ein hübscher rosa Sandstein von beträchtlicher Dicke. Er schützt den Garten nicht nur vor Wind, sondern speichert auch die Wärme der Sonne, gibt sie an den Garten ab. Er schafft so ein Mikroklima. Hier ist noch der ursprüngliche Fels aus rosafarbenen toridonischem Sandstein erhalten. Genauso muss es früher rings um den Teil ausgesehen haben, den wir heute Waldgarden nennen.
Man kann sich vorstellen, dass es unmöglich war, darauf etwas zu pflanzen. Osgood, nahm immer eine Handvoll Erde, gab sie in die Zwischenräume des Felsens und pflanzte etwas darin an. Das funktionierte gut. McKenzie war ein sehr stolzer Mensch. Er war sehr stolz auf die leuchtende Pracht seiner Blumen, aber ganz besonders auf das Aussehen seiner Bäume, deren Höhe und Dicke er ständig von seinen Gärtnern messen ließ. Das mussten sie ständig tun. Sein Ziel war es immer besser zu sein als der berühmte Kew Gardens. Der Botanische Garten in London.
Er war Autodidakt und verstand anfangs nicht viel von der Gärtnerei. Er hat sich alles selbst beigebracht. Wahrscheinlich hat er als Kind einiges aus der Familie aufgeschnappt. Sein Onkel und sein Großvater waren große Baum und Blumen Liebhaber. Außerdem schrieb er mit viel Begeisterung über Botanik, so dass auch Laien sich ermutigt und inspiriert fühlten. Es war ihm sehr wichtig, dass man seinem Beispiel folgte, loslegte und einfach ausprobiert.
1879 bekommt Osgood eine Tochter, die bald die Geschichte des Gartens prägt. Mary wurde 1879 als einziges Kind aus Osgoods geboren. Sie lebte ebenfalls hier und nahm sich dieses Gartens an. Als ihr Vater älter wurde, er starb 1922, war es ihr ein großes Anliegen, das Werk ihres Vaters zu erhalten. Immer in seinem Andenken, in seinem Sinne als sein Vermächtnis. Der Woodlandgarden ist der schönste und grandioses Bereich des Gartens.
Was genau ist ein Woodland Garten?
Ein Woodlandgarden im Stil von Inverewe zeichnet sich zunächst durch viele gewundene Pfade aus. Er ist eine Mischung aus uralten Eukalyptusbäume und aus jungen, farbenfrohen und exotischen Pflanzen und Palmen. Hinter jeder Ecke wartet eine Überraschung. Man weiß nie, was der nächste Tag, der nächste Monat oder die nächste Jahreszeit bringt. Immer wieder wird man überrascht. Man wollte die Menschen überraschen und verblüffen. Der Woodland Garden steht in starkem Kontrast zu einem formal angelegten Garten.
Wie du siehst, bieten schottische Kiefern Schutz und spenden Schatten für die halbhohen Sträucher und die Boden Bepflanzung. Man erkennt gut, wie das funktioniert. Es gibt eine erste Schicht, das sind die Bäume im Hintergrund, also die Nadelbäume. Dann geht das ganze über in mittelhohe Sträucher, die Rhododendren und Bambus Stauden. Und je mehr man sich den Wegen nähert, umso mehr ausdauernde Pflanzen werden es, Farne und Austilgen. All das lässt diesen Teil sehr gestaltet wirken.
Das liegt daran, dass die Pflanzen miteinander verbunden sind und interagieren. Die Bäume bieten Schutz und Schatten für die Pflanzen, die unter ihnen wachsen. Zum Beispiel die großblättrigen Rhododendren bis hin zur Boden Bepflanzung, die aus der Gegend stammenden Wald Pflanzen. Die Rhododendren wurden ursprünglich von Osgood McKenzie gepflanzt. Was dem Ort sogleich die Atmosphäre und Einmaligkeit verlieh.
Wenn schwere Stürme über der Küste niedergehen, erleiden der Garten und der Wald herbe Verluste. Um zerstörte Gebiete wiederherzustellen, experimentieren die Gärtner mit neuen Pflanzungen, so dass sich der Garten ständig neu erfindet. Hier kommen wir zu einem der bemerkenswertesten Bäume, eine panaschierte Eiche, ganz außergewöhnlich. Dies ist einer der außergewöhnlichsten Bäume des Gartens, eine panaschierte Eiche aus der Türkei. Sie wurde 1937 von Mary Sawyer gepflanzt. Es ist der schönste Baum hier.
Es ist wunderbar, wie dieser Baum das Licht einfängt. Das wäre nicht so, wenn die Blätter vollständig grün wären. Dieses Panaschieren mit ihren Creme und Grüntönen hält dunkle Bereiche von Natur aus auf. Der Baum wirkt wie ein Juwel, das hier im Garten erstrahlt. Denn leider ist die Panaschierung nicht stabil. Man muss sich jährlich oder mindestens alle zwei Jahre darum kümmern.
Die panaschierte Eiche ist durch eine ungeklärte genetische Mutation entstanden. Hier wurde sie mit einer herkömmlichen Eiche veredelt. Wenn man nicht aufpasst, neigt der Mutter Stamm dazu, sich wieder durchzusetzen.
Das Bambuselom ist einer der Teile des Woodland Gartens, den Osgood McKenzie als erste geschaffen hat. Darin stehen viele Ahorn, Bäume, Farne und Rhododendren, riesige Bäume und viel Licht. Und wie in allen Woodland Gardens ist die Balance zwischen Licht und Schatten sehr wichtig. Nicht nur, um schöne Pflanzen zu haben, sondern auch um beständige und wechselnde Lichteffekte zu erzeugen.
Die Pflanzen, die hier wachsen, mögen einerseits Licht, andererseits aber auch diesen Standort unter Bäumen. Die Farne stammen aus Tasmanien. Sie gedeihen hier, weil es in Nord Tasmanien eher kalt ist und wir die gleichen Klima Verhältnisse haben.
Im Woodland Garden versucht man nämlich genau wie Osgood McKenzie und seine Tochter sowie die früheren Gärtner das Gleichgewicht zwischen Natürlichkeit und Raffiniertheit zu finden.
Der Steingarten in Inverewe hat eine besondere Geschichte. Als früher in Inverewe ein anderes Haus stand. Es war viel traditioneller nach schottischem Vorbild gebaut aus riesigen Blöcken, rosafarbenen toridonischen Sandstein.
Ein Herrenhaus. Doch dieses Haus wurde bei einem schrecklichen Brand zerstört und am Ende hatte man eine gewaltige Menge behauener Steine übrig. Die wollte man nutzen.
Diese Leute waren sehr praktisch veranlagt, aber nicht besonders vermögend. Deshalb beschlossen Mary und die Gärtner, diesen Steingarten anzulegen. Er ist ziemlich einmalig in seiner Art.
Die Terrassen und Wege sind so angelegt, dass drei Ebenen im Woodland Garden entstanden sind. Und die erste ist die große Aussicht auf Promenade, die um den gesamten Rand der Bucht verläuft. Dann haben wir die innere Zentrale Promenade und schließlich die dritte Ebene, die nach unten zum Meer hinabfällt. Jeden Morgen begrüßt das Meer den Garten mit seiner Flut.
Der Eukalyptus ist ein völliger Bruch und genau das macht die Besonderheit dieses Gartens aus. Der ständige Kontrast und zugleich der starke Bezug zu den weiten Landschaften. Die Berge hier haben sich seit Jahrmillionen nicht verändert. Sie vermitteln ein Gefühl von Ewigkeit. Gleichzeitig sehen wir im Vordergrund diese sehr exotische, sehr fragile, künstlich angelegte Vegetation, die von Menschenhand geschaffen wurde. Das ist eine große gärtnerische Leistung.
Genau dieser Baum ist ein Musterbeispiel für Resilienz. Dieses Verhalten ist hier im Garten sehr ausgeprägt. Resilienz ist die Fähigkeit, sich von einem Sturm oder Trauma zu erholen. Es anzunehmen.
Wir gärtnern hier und schaffen etwas Schönes. Wir versuchen Landschaften anzulegen, aber wir haben nie die Kontrolle. Wir können den Wind nicht kontrollieren und wissen nicht, was morgen geschieht. Das müssen wir akzeptieren, um weiterzumachen, um weiter zu gärtnern und etwas Neues zu schaffen. Sonst erholt man sich nie von einem Trauma.