Die Entwicklung der Gartenkultur. Der Ursprung der Gärten wie sie in der westlichen Welt vorkommen, entstanden vor ca. 3.000 Jahren in Persien. Dort verwendete man das Wort „paradeisa“ was Paradies bedeutet für den Garten.
Der erste Kontakt des Menschen mit einem Garten entstand laut Bibel im Garten Eden und wird dort als eigenständiger, heiliger Ort beschrieben. An diesem Ort kann der Mensch die Natur erkennen und nach seinen Bedürfnissen gestalten bzw. sich zum Ausdruck bringen.
Somit wird der Garten zum Ausdruck seiner Selbst, wenn man dort länger verweilt, besteht die Möglichkeit, sich selbst darin zu erkennen.
Über die Epochen hinweg, hatte jede ihr eigenes Gottes- und Weltbild des Menschen.
Die Perser nahmen an, dass die Welt aus vier Teilen besteht und in der heiligen Mitte der Baum des Lebens steht. Die ursprüngliche Symbolik finden wir noch heute in der westlichen Gartengestaltung wieder.
Die Gärten im Mittelalter
Im Mittelalter wurden Gärten als umgrenzter Raum mit einer hohen, schützenden Mauer angelegt und galten als Inbegriff für Schönheit und Reinheit. Für die Gestaltung der verbindenden Mitte verwendete man in dieser Epoche einen Brunnen oder Baum. Wege kreuzten sich im geraden Winkel zueinander, was für Klarheit und Ordnung stand. Besonderen Wert legte man auf den Kräutergarten, in dem jede Pflanze eine symbolische Bedeutung und einen festen Platz im Gesamtgefüge hatte.
Die Renaissancegärten (1450-1650)
Auf der Denkweise des Mittelalters entwickelte sich der „Paradiesgarten“ und wurde zum „geheimen Garten“ daraus entstanden zwei Urbilder.
Der Nutzgarten, zur Erzeugung von Nutzpflanzen wie Kräuter, Obst und Gemüse.
Und der Lustgarten, indem der Mensch tiefe Empfindungen erfahren sollte. Die Aus- und Platzwahl von Skulpturen spielte dabei eine wichtige Rolle, ebenso luden Laubengänge, Grotten und Lusthäuser zum Verweilen ein.
Grundsätzliche steht der Renaissancegarten für eine einheitliche, klare Formensprache mit geometrischen Figuren, wie Quadraten, Rechtecken, Kreisen sowie Längs- und Querachsen.
Erstmal wurden Hecken, Brunnen und Alleen in einer geometrischen Komposition angelegt und noch geschlossen, also nicht auf Fernwirkung konzipiert. Häufig wurden diese als Terrassen gestaltet und mit Wasserkaskaden geschmückt. Gärten sollten auch durch Grotten und Labyrinthe zu einem sinnlichen Erlebnis werden und anregen.
Der Barockgarten (1650-1750)
Das Motto „Macht euch die Erde zum Untertanen“ bestimmte das Weltbild im Barock. Die Natur wurde zunehmend geometrischen Formen angepasst. Dabei gewannen weite Achsen an Bedeutung. Die Mauern wurden gesprengt und lange, gerade Wege und Alleen beherrschten das Landschaftsbild. Die Symmetrie und Geometrie spielte in der Landschaftsarchitektur eine wichtige Rolle. Die Natur hatte, ebenso wie die Gebäude, den Regeln der Mathematik zu folgen. Der Mittelpunkt der Barockgärten war immer das Schloss. Von dort aus wurden Achsen durch den Park errichtet, die sich optisch bis zum Horizont erstreckten. Dadurch sollte ein Gefühl von Macht und Erhabenheit vermittelt werden. Auf diese Weise setzte sich aus geomantischer Sicht eine dem „männlich“ Prinzip betonte Gestaltungsweise durch.
Die religiösen und weltlichen Zentren wurden als Kraftorte verstanden, von denen Kräfte in die verschiedenen Richtungen ausstrahlen sollten. Idealbild waren Achsen, die von der heiligen Mitte ausgehend schnurgerade in das Land führten. Die dahinterstehende Symbolik galt der Sonne.
Endlose Alleen führten aus kilometerweiter Entfernung zum Schloss. In der Nähe des Schlosses wuchsen kleinere Blumenornamente. Lustschlösser, Orangerien und Pavillons füllten diese Gärten. Durch Figuren, Statuen und Brunnen wurden Motive zum Beispiel aus der griechischen Mythologie dargestellt.
Ein gutes Beispiel dafür ist auch der Park im Schloss Nymphenburg, mitten in München. Von der Rückseite des Schlosses gelangt man über Stufen in den barocken Schlosspark. Eine lange Achse führt zuerst zu einem großen Springbrunnen, der die heilige Mitte symbolisiert. Von dort aus führt die Achse weiter zur Orangerie. Bewacht und belebt wird der Schlosspark durch mehr als 20 Figuren, die sowohl die sieben inneren Planeten, die vier Elemente sowie verschiedene Fabelwesen wie z. B. Pan, Gnome und Zwerge darstellen.
Weitere Beispiele für die bekanntesten Barockgärten in Deutschland sind die Schlossanlagen Hannover/Herrenhausen, Schloss Herrenchiemsee auf der Insel inmitten des Chiemsees, Potsdam/ Sanssouci, Berlin/Charlottenburg oder auch der Rosengarten in Bamberg.
Die Romantisierung der Natur
Ende des 18. Jahrhunderts entstand in Europa die Romantik. Maler, Poeten und Schriftsteller prägten diese Epoche. Es entstand eine möglichst urtümliche und ungezähmte Darstellung der Natur. Die treibende Kraft der deutschen Romantik war die Sehnsucht nach der Heilung der Welt und die Zusammenführung von Gegensätzen zu einem harmonischen Ganzen.
In der Zeit (1730-1870) entstand der englische Landschaftsgarten unter dem Motto „zurück zur Natur“. Die Natur wurde wieder geachtet und ganzheitlich betrachtet. Basierend auf einer passiven Naturbeobachtung entstanden geschwungene Wege, eine malerische Formensprache, natürliche Wasserläufe usw.
In 19. Jahrhundert wurde die Romantik durch die Arbeit der Gartengestalterin Gertrude Jekyll (1843-1932), deren „Wildpflanzungen“ damals revolutionär waren, fortgeführt und weiterentwickelt.
Im 20. Jahrhundert wurden Gärten von der Romantik inspiriert angelegt und man findet vermehrt Flächen mit hohem Gras und Wildpflanzen.
Hieraus haben sich eine Vielzahl unterschiedlicher Gartenstile entwickelt. Heute richtet sich die Gartengestaltung vor allem nach den räumlichen Möglichkeiten wie z. B. der Grundstücksgröße und den persönlichen Interessen und Vorlieben, die mehr oder weniger eine naturgemäße Gestaltungsweise zulassen.
- Zwanglose, natürliche Gärten mit Wildblumen und Wildkräutern
- Romantische Gärten mit geschwungenen Wegen und kleinen Nischen
- Gärten für Tierfreunde
- Familiengärten
- Dachgärten und Dachterrassen
- Balkone
- Moderne Architekturgärten
- Japanische und chinesische Gärten
- Exotische Gärten
- Gemüse- und Kräutergärten
- Obstgärten
Mit dem wachsenden Bewusstsein für eine ganzheitliche Gestaltungsweise entwickelten sich neue Konzepte. Im Vordergrund steht die Klimaverträglichkeit und eine Verbesserung der Bodenbodenbeschaffenheit. Immer mehr Gartenbauer orientieren sich an einer naturgerechten Gestaltungsweise nach ökologischen Prinzipien wie z.B. das der Permakultur. Eine natürliche und biologische Anbauweise wird bevorzugt.
Ganzheitliche Gestaltungsweisen finden immer mehr Anklang in der breiten Bevölkerung. In diesem Zusammenhang stößt auch die geomantische Gartengestaltung und Permakultur auf immer mehr Interesse. Sowohl Kleingärten als auch größere Grundstücke, Gartenanlagen, Parks und Landschaftsgebiete werden zunehmend nach geomantischen Richtlinien gestaltet.
Wir vereinen die geomantischen Gestaltungs- und Sichtweisen mit dem Konzept der Permakultur. Aus Geomantie und Permakultur entstand GeoKultur.